In der Höhe Sauerstoff tanken

Unsere Atemluft setzt sich aus gasförmigen Molekülen, etwa 80% Stickstoff und 20% Sauerstoff, zusammen. Aufgrund der Erdanziehung bleiben die meisten Moleküle in der Nähe der Erdoberfläche und die Menge an Sauerstoff wird in der Höhe geringer. Um die benötigte Menge an Sauerstoff zu bekommen, passt sich der Körper beim Aufenthalt in höheren Lagen automatisch an den geringeren Sauerstoffgehalt an. Das geschieht durch einen Schutzmechanismus, indem die Niere vermehrt das Hormon Erythropoetin (Epo) bildet, das wiederum die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) und neuer Blutgefäße anregt. Die Kapazität von Sauerstoffaufnahme und -transport wird dadurch erhöht.                                                                                                                                                   Der Körper reagiert auf das verminderte Angebot von Sauerstoff immer unmittelbar. Die Atmung, sowie die Aktivität von Herz und Kreislauf, wird gesteigert und mehr Blutkörperchen produziert. Die Aufnahme und die Verteilung des Sauerstoffs werden dadurch verbessert. Dieser Effekt wirkt sich nachhaltig aus, weshalb besonders Sportler und Asthmatiker vom Aufenthalt in einer Höhe von 1000-2500 Metern profitieren. Neben dem Sauerstoff verringert sich ebenfalls die Staubbelastung. Auch die Konzentration von Bakterien und Keimen nimmt aufgrund der geringen Luftfeuchte deutlich ab.                     In der Höhe wird über die Atmung mehr Flüssigkeit abgegeben als im Flachland. Deshalb sollte pro 1000 Höhenmeter ein Liter mehr als üblich getrunken werden.               Höhenluft wirkt sich auch auf die Verbrennung aus. Der Energieverbrauch steigt bereits in der Ruhe und hebt bei aktiver Bewegung noch einmal deutlich an. Durch Bergwandern wird Fett ab- und Muskelgewebe aufgebaut. Dieser Höhen-Ausdauersport hat außerordentliche Effekte auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel.                                       Durch das Sauerstoffdefizit erhöht sich der Energieverbrauch. Übergewichtige und Diabetiker können gleichermaßen davon profitieren. Bei Übergewicht werden kaum Zucker und Fett in den Muskelzellen verbrannt. Reste verbleiben im Blut und schädigen die Organe. Bei körperlicher Belastung in hohen Lagen verändert sich der Stoffwechsel. Es wird mehr Zucker verbraucht, wodurch sich der Blutzuckerspiegel senkt. Enzyme für die Fettverbrennung werden vermehrt produziert und Mitochondrien, die für die Energiegewinnung verantwortlich sind, aktiviert. Die Muskeln versuchen den Mangel zu beheben, indem sie mehr Blutgefäße ausbilden. Die Folge ist eine bessere Versorgung mit Blut und Sauerstoff.

Menschen die dauerhaft in großer Höhe leben, keinen erhöhten Anteil roter Blutkörperchen haben und auch nicht leistungsfähiger sind als andere Menschen. Der Aufenthalt aus gesundheitlichen Gründen wirkt sich nachhaltig aus und kann damit Impulse für eine schnellere Genese setzen.

Übersicht der Höhenwirkungen

  • Meereshöhe – 2.000 m
  • problemlos –  2.000 m
  • Reaktionsschwelle – 2.000 m bis 3.000 m
  • volle Kompensation – 3.000 m bis 4.000 m
  • Störungsschwelle – 4.000 m bis 6.000 m
  • ungenügende Kompensation bis ca. 6.000 m
  • kritische Schwelle – 6000 m bis 8.000 m
  • kritische Zone – ca. 8.000 m
  • Todesschwelle
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